Haus Baaken -
das älteste Haus am Ort
Es gibt in Tönisberg kaum ein historisches und denkmalgeschützes Gebäude, das für das Ortsbild so bedeutsam ist wie Haus Baaken.
Der bekannte Heimatkundler Richard Verhuven bezeiuchnete das Bürgerhaus mit seinem, für den Niederrhein so typischen Giebel als ein Schmuckstück des niederländischen Barock.
Der älteste Gebäudeteil stammt aus der Mitte des 16.Jahrhunderts. Das Hauptgebäude, ursprünglich im Jahr 1611 als Fachwerkhaus errichtet, erhielt seine heutige Gestalt im Jahr 1750.
Haus Baaken blickt auf eine über 250 Jahre lange Geschichte als Gasthof zurück und hieß früher auch "Jägerhof" und "Restauration zum Hirsch".
Seinen heutigen Namen verdankt das Haus dem Johann Baaken, der Ende des 19. Jahrhunderts in die Gastwirtsfamilie einheiratete.
In den früheren Gasträumen, bestehend aus der Stube mit der Kölner Decke, dem Kaminzimmer und der Opkammer, befand sich seit dem Jahr 2008 das Museum für Niederrheinische Pottbäckerkeramik, im ältesten Gebäudetail die Heimatstube des Heimatvereins Tönisberg.
Zwischenzeitlich wurde das Haus verkauft, eine umfassende Renovierung im alten Stil duchgeführt und in 2024 fertiggestellt. Dabei wurden 2 Wohnungen hergestellt; sowie Einrichtung von Räumlichkeiten für die Heimatstube und ein Trauzimmer vorgesehen.
im Detail:
Die Handzeichnung des Geometers Bloem aus dem Jahr 1724 enthält bereits das Denkmal, das aber wahrscheinlich noch ein Fachwerkhaus war.
Johann Baaken, Sohn des Küsters und Töpfers (Pottbäckers) Peter Anton Baaken, wurde am 6.12.1858 auf dem Kotten der Baaken auf der Hülser Straße (jetzt Bergstrasse) geboren.
1887 heiratete er die Witwe Wilhelmine Giesen, geborene Diepes, deren erster Mann, Gastwirt im damaligen Jägerhof "zum Hirsch" ein Jahr zuvor verstorben war.
Durch diese Heirat kam der Name "Baaken" in das Gast-Haus mit dem Schweifgiebel.
Neben der Gastwirtschaft wurde in der Zeit vor dem Krieg ein Ölhandel betrieben - Hans Baaken besaß eine Tankstelle in Tönisberg mit einer handbetriebenen Zapfsäule, die auf dem kleinen Platz vor dem Gasthaus stand.
Zur Öllagerung und zum Abstellen seines Lastwagens benötigte er den Hof, auf dem sich bislang der Biergarten befand. So wurde in den 30er Jahren die Gastwirtschaft geschlossen. Später wurde die Gastwirtschaft u.a. von Familie Glatter und um die Jahrtausendwende als italienisches Restaurant betrieben. 2002 erfolgte die endgültige Schließung der Gaststätte.
Seit dem Jahr 2009 befand sich in den früheren Gasträumen, bestehend aus der Stube mit der Kölner Decke, dem Kaminzimmer und der Opkammer, das Museum für Niederrheinische Pottbäckerkeramik, im ältesten Gebäudetail die Heimatstube des Heimatvereins Tönisberg. Leider mußte das Museum aufgrund des Verkaufs des Hauses 2017 wieder geschlossen werden.
Nachdem das Haus verkauft wurde, stand es einige Jahre leer und wartete auf eine Renovierung, die zwischenzeitig durch die Familie Amendt aus Krefeld-Hüls erfolgte.